Psychologische Beratung bei Psychofit: Einordnung im Forschungskontext

Wirkt das Psychofit-Modell? Um diese Frage zu beantworten, haben wir unser Angebot im Kontext bestehender Forschung eingeordnet. Studien zu vergleichbaren Kurzberatungsformaten zeigen positive Effekte – insbesondere bei Studierenden und jungen Erwachsenen, die präventive Unterstützung suchen.

Dieser Artikel zeigt, welche Forschungsergebnisse vorliegen und wie das Psychofit-Modell im Vergleich zu etablierten Programmen einzuordnen ist.

Das Psychofit-Modell im Überblick

• 100% Online – Beratung via Video (Microsoft Teams)
• Qualifizierte Berater:innen – Mindestens B.Sc. Psychologie, häufig im Master Klinische Psychologie
• Durchgängige Supervision – Durch approbierte Psychotherapeut:innen mit Kassenzulassung
• Kurzberatung – Typischerweise 5-10 Sitzungen, bedarfsgerecht flexibel
• Standardisierte Erhebung – DASS-21, BIFL und NPS zur Qualitätssicherung
• Präventiver Fokus – Keine Diagnose erforderlich

Externe Evidenz: Forschung zu vergleichbaren Formaten

Um unser Angebot einzuordnen, haben wir es mit drei Forschungsarbeiten verglichen, die strukturell ähnliche Beratungsformate untersucht haben.

Hinweis: Diese Gegenüberstellung dient als Orientierungsraster, nicht als 1:1-Gleichsetzung. Die Studien unterscheiden sich in Methodik, Zielgruppe und Setting.

Anderson & Lambert (2001)

Untersuchung von Kurzberatung an Hochschulen, durchgeführt von Therapeut:innen in Ausbildung (mind. B.Sc. Psychologie, im Master oder Promotionsprogramm).

Ergebnisse:

• Nach 5 Sitzungen: 25% mit reliabler Verbesserung
• Nach 9 Sitzungen: 50% mit reliabler Verbesserung
• Nach 17 Sitzungen: 75% mit reliabler Verbesserung

Strukturelle Überschneidung mit Psychofit: Qualifikationsprofil der Berater:innen, regelmäßige Supervision.

→ Zur Studie

PBS Kassel (Pötschke & Lohberger, 2018)

Evaluation der Psychologischen Beratungsstelle des Studierendenwerks Kassel.

Ergebnisse:

• Reduktion der Problembelastung
• Verbesserung der Bewältigungskompetenzen
• Hohe Zufriedenheit im 6-Monats-Follow-up

→ Zur Studie (PDF)

Cerolini et al. (2023) – Systematisches Review

Zusammenfassung von 152 Studien zur psychologischen Beratung bei Studierenden weltweit.

Ergebnisse:

• Positive Effekte für Campus-Beratungsangebote
• Sowohl Präsenz- als auch webbasierte Formate zeigen Wirksamkeit
• Verbesserungen bei Symptomen, Wohlbefinden und Hilfesuchverhalten

→ Zur Studie

Vergleichstabelle

Diese Tabelle dient als Orientierungsraster zur Einordnung – nicht als 1:1-Gleichsetzung.

Einordnung

Die herangezogenen Arbeiten berichten prä-/postbasierte Verbesserungen in kurzen Beratungsformaten für Studierende (PBS Kassel) und zeigen in der Übersicht, dass auch webbasierte Interventionen wirksam eingesetzt werden (Cerolini et al. 2023).

Das Psychofit-Modell nutzt vergleichbare Strukturelemente (Qualifikation ≥ B.Sc., Supervision, kurze Serien, online synchron) und erhebt standardisierte Outcomes (DASS-21, BIFL, NPS). Insbesondere das von Anderson & Lambert (2001) untersuchte Format zeigt durch den Einsatz von Therapeut:innen in Ausbildung eine starke Übereinstimmung.

In Summe ergibt sich ein kohärentes Bild: Die berichteten Effekte aus vergleichbaren Settings sprechen dafür, dass das Angebot unter den genannten Rahmenbedingungen zu nachvollziehbaren Verbesserungen führen kann.

Weiterlesen: Warum Psychofit existiert – 142 Tage Wartezeit und das Ausbildungsproblem

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Quellen

• Anderson, E. M. & Lambert, M. J. (2001). A survival analysis of clinically significant change in outpatient psychotherapy. Journal of Clinical Psychology, 57(7), 875-888. https://doi.org/10.1002/jclp.1056
• Pötschke, D. M., & Lohberger, K. (2018). Erfolgreiche Beratung: Befunde und Einflüsse. Studierendenwerk Kassel. PDF
• Cerolini, S., Zagaria, A., Franchini, C., et al. (2023). Psychological Counseling among University Students Worldwide: A Systematic Review. European Journal of Investigation in Health Psychology and Education. https://www.mdpi.com/2254-9625/13/9/133